Behandlung mit der Injury-Recall-Technique
Verletzungsmuster- wie entstehen sie?
Nach jeder körperlichen, emotionalen oder auch biochemischen Verletzung laufen im Körper Alarm- und Fluchtreaktionen ab, die grundsätzlich zum normalen Heilungsprozess gehören. Bei einem Verletzungsmuster wird dieser Zustand allerdings nach Abheilung nicht vollständig beendet.
Dies bedeutet, dass bei Aktivierung der entsprechenden Körper-region diese Flucht -und Alarmreaktion im Hintergrund vom Nervensystem immer wieder auslöst wird. Dadurch wird die mus-kuläre Steuerung beeinflußt. Muskuläre Instabilitäten können Folgen solcher Mechanismen sein.
Immer wieder auftretende Beschwerden oder aber auch Verletz-ungen können dadurch verursacht werden. Diese versteckten “Körpererinnerungen” bedeuten für den Körper ein hohen Auf-wand der Kompensation, um eine “normale “ Funktion aufrecht zu erhalten.
Bei Reitern können Verletzungsmuster entstehen durch Unfälle , Operationen und Narben, die im Zusammenhang mit Herunterfal-len, Stürzen oder der Zusammenarbeit mit Pferden passiert sind.
Bei Pferden sind Kastrationsnarben, Impfstellen, Brandzeichen oder Verletzungen der Extremitäten und anderer Knochen und Bandstrukturen mögliche Verletzungsmuster.
Zur Diagnostik der Muskelfunktionen dient die Funktionelle Myodiagnostik. Sie kann Hinweise auf Funktionsstörungen im Körper geben. Diese Störungen können sich auf struktureller, biochemischer Ebene, also Probleme des Stoffwechsels aber auch auf emotionaler Ebene befinden.
Mit der Funktionellen Myodiagnostik kann die Lokalisation des Verletzungsmusters und deren Vernetzung mit anderen Regionen dargestellt werden. Die Behandlung erfolgt dann über die Akti-vierung des Verletzungsmusters und deren Unterbrechung durch
die verschiedenen Behandlungsschritte der erweiterten Injury- Recall-Technique nach der Dr. Becker und Dr.Brunck ( eIRT).
Pferde werden mit Equi-IRT nach Puschmann und Wörner, der dafür transformierten Behandlungsmethode der eIRT therapiert.
Eine erfolgreiche Behandlung zeigt sich in der Verbesserung von Schmerzzuständen, größerer Beweglichkeit, bessere Stabilität, Koordination und Gleichgewicht.
Verletzungsmuster bei einem Pferd
Hat ein Pferd Schwierigkeiten bestimmte Lektionen bzw. Aufgaben zu lernen und auszuführen, kann ein aktiviertes Verletzungsmuster dahinterstecken. Wenn ein Pferd z.B. immer wieder in Kreuzgalopp umspringt, kann ein Fehlhaltungsmusters aufgrund einer mus-
kulären Instabilität die Ursache sein. Kann sich ein Pferd auf einer Wendung nicht richtig biegen oder fallen ihm die Seitwärtsbeweg-
ungen in eine bestimmte Richtung besonders schwer, kann dies mit unzureichend angesteuerten Muskelgruppen sowie Blockier-ung einzelner Wirbel zusammenhängen. Daraus resultierenden Einschränkungen in der Beweglichkeit bzw. Losgelassenheit.
Verletzungsmuster beim Reiter
Reiter mit einem Verletzungsmuster können beim Reiten immer wieder in das gleiche Fehlhaltungsmuster rutschen bzw. brauchen sehr viel Konzentration und Energie die optimale Sitzposition zu behalten.
Das Einknicken in der Hüfte, Probleme gerade auf dem Pferd zu sitzen oder Drehungen des Oberkörpers in die falsche Richtung in Wendungen könne die Folge eines Verletzungsmusters ein
Somit können Sitzfehler durch Verletzungsmuster verursacht sein.
Durch die immer wiederkehrende Aktivierung der Verletzungs-muster benötigt das Nervensystem viel Energie zur Kompensation.
Dies kann bei länger bestehenden Verletzungsmustern zu chronis-
chen Erschöpfungszuständen und Störungen des Immunsystems
führen. Verletzungsmuster nutzen sich nicht ab, sondern werden mit der Zeit immer besser kompensiert.
Das bedeutet, dass zur Energiegewinnung im Netzwerk des Orga-nismus immer mehr Quellen “angezapft” werden.
Fallbeispiel: eine schiefe Hüfte